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Attraktivität – Attraktivitätsforschung – Haare – Haarfarbe – Psychologie – Haarpsychologie – Haarfarbenpsychologie – blond, braun, schwarz, rot – Experiment – psychologische Forschung

Haarfarbe und Attraktivität
Eine experimentelle Untersuchung
© PD Dr. Ronald Henss


Vorbemerkung: Zum Thema „Psychologische Aspekte der Haarfarbe“ wurden an der Fachrichtung Psychologie der Universität des Saarlandes zahlreiche Untersuchungen durchgeführt. In verschiedenen Beiträgen werden jeweils Methoden und wichtige Befunde berichtet. Der theoretische Hintergrund wird in einem gesonderten Beitrag dargestellt (in Vorbereitung).

Methoden und Ergebnisse einer experimentellen Untersuchung zur Attraktivität von Haarfarben bei Männern und Frauen.


Kurzcharakteristik

In der Untersuchung, die über das Internet durchgeführt wurde, beurteilten Versuchspersonen die Attraktivität von Männern und Frauen. Die zu beurteilenden Fotos waren so ausgewählt, dass jeweils die Haarfarben blond, braun, schwarz und rot repräsentiert waren. Eine Besonderheit der Untersuchung besteht darin, dass ein Teil der Versuchspersonen „normale“ Portraitfotos beurteilte, auf denen Gesicht und Haar zu sehen war, während der andere Teil Fotos beurteilte, bei denen das Haar wegretuschiert war.


Methoden

Das Ausgangsmaterial bestand aus 48 Männer- und 48 Frauenfotos. Jeweils 12 Männer und 12 Frauen hatten blondes, braunes, schwarzes bzw. rotes Haar. Zu jedem Foto wurde eine Kopie erstellt, bei der das Haar wegretuschiert wurde.
Die Fotos wurden in 3 Sets aufgeteilt, die jeweils 4 blonde Männer, 4 braunhaarige Männer, 4 schwarzhaarige Männer, 4 rothaarige Männer, 4 blonde Frauen, 4 braunhaarige Frauen, 4 schwarzhaarige Frauen und 4 rothaarige Frauen umfassten.
Jede Versuchsperson beurteilte ein Set. Die Auswahl des Sets erfolgte durch einen Zufallsgenerator. Darüber hinaus wurde per Zufallsgenerator bestimmt, ob die Version mit sichtbaren oder nicht-sichtbaren Haaren dargeboten wurde und ob zuerst Männer- und dann Frauenfotos zu beurteilen waren oder umgekehrt.

Die Beurteilungen erfolgten auf einer 9-stufigen Ratingskala von 1= sehr unattraktiv bis 9 = sehr attraktiv.

Die Versuchspersonenstichprobe umfasste insgesamt 1274 Teilnehmer (31% Männer und 69% Frauen). Das Experiment wurde in einer deutschsprachigen und in einer englischsprachigen Version durchgeführt (35% vs. 65%).


Ergebnisse

Insgesamt zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Haarfarben und wie erwartet fallen die Effekte der Haarfarbe bei Männern anders aus als bei Frauen.

Männer
Braun: 5,59 [5,51 – 5,67]
Schwarz: 5,35 [5,27 – 5,43]
Blond: 5,25 [5,17 – 5,33]
Rot: 4,32 [4,21 – 4,40]

Frauen
Blond: 5,76 [5,68 – 5,84]
Braun: 5,54 [5,46 – 5,62]
Schwarz: 4,97 [4,88 – 5,05]
Rot: 4,89 [4,81 – 4,96]

(arithmetisches Mittel; in Klammern: 95%-Konfidenzintervall des Mittelwerts)

Besonders aufschlussreich ist der Vergleich „Haar sichtbar“ vs. „Haar nicht sichtbar“.

Bei den braunhaarigen Männern machte es kaum einen Unterschied, ob die Haare sichtbar waren oder nicht (5,59 vs. 5,52).
Schwarzhaarige Männer waren attraktiver (5,44) wenn die Haare nicht sichtbar waren als bei sichtbarem Haar (5,20). Eine Interpretation, die noch weiterer Untersuchungen bedarf: Schwarzes Haar scheint bei Männern eher negativ zu sein, obgleich der dunklere Teint attraktiv macht.
Blonde Männer wurden bei sichtbarem Haar positiver beurteilt als bei nicht sichtbarem Haar (5,33 vs. 5.07). Spekulation: Es sind weniger die blonden Haare als der helle Teint, der blonde Männer weniger attraktiv macht.
Rothaarige Männer waren deutliche attraktiver, wenn die Haare nicht zu sehen waren (4,62 vs. 4,09). Interpretation und Spekulation: Rotes Haar ist bei Männern per se sehr unattraktiv, aber auch der helle Teint macht rothaarige Männer unattraktiv.

Blonde Frauen waren bei sichtbarem Haar deutlich attraktiver als bei nicht sichtbarem Haar (5,89 vs. 5,62).
Braunhaarige Frauen waren bei sichtbarem Haar deutlich attraktiver als bei nicht sichtbarem Haar (5,74 vs. 5,41).
Schwarzhaarige Frauen waren bei sichtbarem Haar weniger attraktiv als bei nicht sichtbarem Haar (4,89 vs. 5,18).
Rothaarige Frauen waren bei sichtbarem Haar weniger attraktiv als bei nicht sichtbarem Haar (4,84 vs. 5,04).

Es sei angemerkt, dass die englischsprachigen Versuchsteilnehmer positivere Beurteilungen abgaben als die deutschsprachigen und dass die männlichen Urteiler positivere Bewertungen abgaben als die weiblichen. Die geschilderten Effekte der Haarfarben und der Sichtbarkeit von Haaren wurden aber weder durch die Sprachversion noch durch das Geschlecht der Urteiler beeinflusst.
Wichtig ist aber Folgendes: Die dargestellten Effekte der Haarfarbe und der Sichtbarkeit des Haares beruhen jeweils auf der Gesamtstichprobe aller betreffenden Fotos. Bei Aufschlüsselung nach den einzelnen Bildersets ergeben sich zum Teil abweichende Befunde. Dies macht deutlich: Effekte der Haarfarbe hängen – wie nicht anders zu erwarten – auch wesentlich von der konkreten Gesichterstichprobe ab. Dieses zentrale Ergebnis der Gesichterforschung (vgl. Henss, 1998) wird leider allzu oft ignoriert.

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Die Untersuchung wurde 1999/2000 im Rahmen eines Experimentalpsychologischen Praktikums durchgeführt.

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Mythos Blond – Faszination und Polarisierung

Blondes Haar fasziniert      Es gibt eine Fülle von Belegen dafür, dass blondes Frauenhaar seit jeher eine besondere Faszination ausübt.

Schon in der Antike galt blondes Haar als Schönheitsideal und reiche Römerinnen versuchten ihr natürliches dunkles Haar zu bleichen oder mit Perücken aus dem Haar blonder Germaninnen oder Gallierinnen zu verdecken.

Eine Untersuchung von Rich und Cash (1993) zeigt, dass in verschiedenen amerikanischen Magazinen der Anteil der abgebildeten Blondinen weit größer ist ihr Anteil in der Bevölkerung. Ganz besonders deutlich zeigt sich die Überrepresentanz von Blondinen im „Playboy“; ein unmissverständlicher Hinweis für die starke Sexualisierung der Haarfarbe blond.

Eine Überrepräsentation blonder Frauen in amerikanischen Fernsehprogrammen hat zum Beispiel Davis (1990) belegt.

Laut einer Zählung von McCracken führte Leonard Maltin’s „Movie and Video Guide“ in einer früheren Ausgabe allein 26 Filme auf, in denen die Farbe „blond“ im Titel vorkommt, während „Brünetten“ diese Ehre nur zwei Mal zu Teil wurde.

Eine Anfrage zum Stichwort „Blondine“ in der Suchmaschine google.de ergab am 13. Februar 2003 sage und schreibe rund 208.000 Links. Eine Suche nach „brünett Brünette“ ergab hingegen bescheidene 4.140 Treffer (wobei in vielen der betreffenden Seiten auch „blond“ oder „Blondine“ vorkam).

Blondes Haar polarisiert           Obwohl blondes Frauenhaar oft sehr positiv bewertet wird, ist es auf der anderen Seite aber auch oft Zielscheibe von Spott und Gehässigkeit. Ein besonders augenfälliges Phänomen ist der Blondinenwitz.
Eine Suchanfrage in der Suchmaschine google.de zum Stichwort „Blondinenwitz Blondinenwitze“ ergab am 13. Februar 2003 mehr als 1.200 Treffer.

Blondinenwitze
Kennen Sie den?   Kommt eine Blondine in den Supermarkt …
Oder den?   Warum kann eine Blondine nie …
Oder den?   Warum liegt eine Blondine immer …

Die Unzahl von Blondinenwitzen zeigt, dass blonde Frauen oft Zielscheibe negativer Bewertung werden. Dabei ist es ganz wichtig zu beachten, dass sich der aggressive Spott keineswegs gegen alle blonden Frauen richtet, sondern nur gegen eine kleine Minderheit. Anders gesagt: Eine Frau mit blondem Haar ist nicht gleichzusetzen mit einer Blondine. Was aber sind die charakteristischen Merkmale, die eine „typische“ Blondine ausmachen?

Zu dieser Frage bereiten wir eine Webseite vor – und Sie können uns bei dieser Arbeit unterstützen. Teilen Sie uns doch einfach mit, welche Merkmale Ihrer Meinung nach eine typische Blondine besitzen muss.

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Ob blond, ob schwarz, ob braun …
Präferenzen für Haarfarben

Ob blond, ob schwarz, ob braun …

Das Thema „Haarfarben“ ist allzeit von großem Interesse. Um ein wenig Licht in die Diskussion zu bringen, veröffentlichen wir ein paar vorläufige Ergebnisse einer außerordentlich umfangreichen Untersuchung zu Präferenzen für Haarfarben.

Im Rahmen einer online-Untersuchung – die noch nicht abgeschlossen ist – wurden mehr als 15.000 Teilnehmer nach ihren Vorlieben und Abneigungen hinsichtlich der Haarfarbe von Männern und Frauen befragt.
Die folgenden Befunde beruhen auf einer Teilstichprobe von mehr als 14.000 Versuchspersonen. Rund 24 Prozent waren Männer und 76 Prozent Frauen. Die Untersuchung wurde in einer deutsch- und in einer englischsprachigen Version durchgeführt. Etwa 43 Prozent der Teilnehmer stammen aus dem deutschsprachigen Raum (davon mehr als 80 Prozent aus Deutschland) und 57 Prozent aus verschiedenen Ländern (darunter die meisten aus den USA).

Im Rahmen der Untersuchung wurden unter anderem folgende Fragen gestellt:

Welche Haarfarbe bevorzugen Sie bei Männern?
Welche Haarfarbe bevorzugen Sie bei Frauen?
Welche Haarfarbe gefällt Ihnen bei Männern am wenigsten?
Welche Haarfarbe gefällt Ihnen bei Frauen am wenigsten?

Die möglichen Antworten waren in allen Fällen:
hellblond
mittelblond
dunkelblond
hellbraun
mittelbraun
dunkelbraun
schwarz
rotblond
rotbraun
rot

Zur Datenanalyse, über die im Folgenden berichtet wird, wurden der Einfachheit halber nur die Kategorien „blond“, „braun“, „schwarz“ und „rot“ unterschieden (detaillierte Befunde werden an anderer Stelle dargestellt).
Zur Vereinfachung wurden hell-, mittel- und dunkelblond zu „blond“ und hell-, mittel- und dunkelbraun zu „braun“ zusammengefasst Die Kategorien „rotblond“ und „rotbraun“ wurden wegen der unklaren Zuordnung nicht berücksichtigt.

Ergebnisse
Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse zu den vier Fragen in Häufigkeitsdiagrammen dargestellt. Die blauen Säulen stellen die Prozentanteile innerhalb der männlichen, die roten Säulen die Prozentanteile innerhalb der weichlichen Stichprobe dar.

Bevorzugte Haarfarbe bei Männern
Die Antworten auf die Frage „Welche Haarfarbe bevorzugen Sie bei Männern?“ sind in der folgenden Grafik dargestellt.
(Aus technischen Gründen finden sich die Graphiken »»» hier.)

Die Abbildung macht deutlich, dass bei Männern die Haarfarbe „braun“ eindeutig bevorzugt wird. Sie liegt bei rund 51 Prozent der Männer und 62 Prozent der Frauen mit großem Abstand an erster Stelle. Blond und schwarz liegen etwa gleichauf mit einem ganz kleinen Vorteil für Blond. Eindeutig nicht erwünscht ist rotes Männerhaar (männliche Urteiler: 1,4%; weibliche Urteiler: 0,5%).

Unerwünschte Haarfarben bei Männern
Die folgende Grafik zeigt die Antworten auf die Frage „Welche Haarfarbe gefällt Ihnen bei Männern am wenigsten?“.
(Aus technischen Gründen finden sich die Graphiken »»» hier.)

Die Befunde sind eindeutig: Die mit weitem Abstand unbeliebteste Haarfarbe bei Männern ist Rot. Dies spiegelt das Ergebnis zur bevorzugten Haarfarbe. Am zweitschlechtesten schneidet Blond ab. Gut ein Viertel der Befragten (Männer: 25,4%; Frauen: 25,5%) finden Blond bei den Männern besonders unattraktiv. Schwarz und Braun schneiden mit Abstand am besten ab, wobei Braun einen leichten Vorsprung hat.

Zwischenbilanz: Haarfarben bei Männern
Im Hinblick auf die Haarfarben von Männern gibt die Untersuchung ein sehr klares Bild, das sich durch folgende Schlagworte kennzeichnen lässt:

Braunes Männerhaar ist absolute Spitze (insbesondere aus Sicht der Frauen)
Rotes Männerhaar wird extrem abgelehnt (insbesondere von Frauen)
Blondes Männerhaar spaltet die Gemüter (insgesamt eher negativ als positiv, insbesondere aus der Sicht der Frauen)

Bevorzugte Haarfarbe bei Frauen
Die Antworten auf die Frage „Welche Haarfarbe bevorzugen Sie bei Frauen?“ sind in der folgenden Grafik dargestellt.
(Aus technischen Gründen finden sich die Graphiken »»» hier.)

Im Hinblick auf die bevorzugte Haarfarbe bei Frauen zeigen sich einerseits sehr klare Farbpräferenzen, andererseits gibt es auch deutliche Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Beurteilern. Bei männlichen Urteilern liegt Blond an erster Stelle mit einem deutlichen Vorsprung vor Braun, das den zweiten Platz belegt. Bei den weiblichen Urteilern ist dies genau umgekehrt. Deutlich schlechter schneiden Schwarz und Rot ab, wobei bei Männern ebenso wie bei Frauen Schwarz auf dem vorletzten und Rot auf dem letzten Platz rangiert.

Unerwünschte Haarfarben bei Frauen
Die folgende Grafik zeigt die Antworten auf die Frage „Welche Haarfarbe gefällt Ihnen bei Frauen am wenigsten?“.
(Aus technischen Gründen finden sich die Graphiken »»» hier.)

Auch im Hinblick auf die unbeliebteste weibliche Haarfarbe gibt es eine deutliche Geschlechterdifferenz. Diese bezieht sich nunmehr auf Blond vs. Rot. Bei den Männern ist rotes Frauenhaar am wenigsten beliebt, gefolgt von Blond. Bei den Frauen ist umgekehrt Blond am wenigsten beliebt, gefolgt von Rot. Braunes und schwarzes Frauenhaar werden am seltensten als unerwünscht angesehen, und hierin stimmen männliche und weibliche Urteiler überein.

Zwischenbilanz: Haarfarben bei Frauen
Auch im Hinblick auf die Haarfarben von Frauen gibt die Untersuchung sehr klare Antworten:

Rotes Frauenhaar schneidet insgesamt am schlechtesten ab (insbesondere aus Sicht der Männer)
Braunes Frauenhaar schneidet alles in allem am besten ab (insbesondere aus Sicht der Frauen)
Blondes Frauenhaar polarisiert sehr stark (mehr als ein Drittel der Frauen finden Blond am attraktivsten während etwa 40 Prozent Blond am unattraktivsten finden. Unter den Männern zeigen mehr als 40 Prozent eine Vorliebe und knapp 30 Prozent eine Abneigung gegen blondes Frauenhaar)

Kurze Bilanz
Insgesamt macht die Untersuchung deutlich:

Im Hinblick auf die Haarfarbe haben nicht alle Menschen den gleichen Geschmack
Das Geschlecht der Beurteilten macht einen gravierenden Unterschied. Das heißt: Die Haarfarbe von Männern wird wesentlich anders beurteilt als die Haarfarbe von Frauen
Das Geschlecht der Urteiler macht einen Unterschied (insbesondere wenn es um die Haarfarbe von Frauen geht)
„Kritische“ Haarfarben sind eindeutig Blond und Rot.
Abschließende Bemerkung
Wie bereits gesagt, werden detaillierte Ergebnisse dieser Studie an anderer Stelle berichtet.

Alle Rechte beim Autor. Nachdruck und Vervielfältigung – auch auszugsweise – nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.

Weitere Informationen zum Thema »»» Haar und Psychologie

Alle Rechte beim Autor. Nachdruck und Vervielfältigung – auch auszugsweise – nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors

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Haarfarben und Persönlichkeitseindruck

Ob blond, ob schwarz, ob braun …

Über Haarfarben wird oft und gerne geredet und oftmals geht es um die Frage, was die Haarfarbe über ihren Träger – oder besser: ihre Trägerin, denn zumeist handelt es sich dabei um eine Frau – aussagt.

Deutungen gibt es zuhauf. Aber sind Blondinen wirklich schön aber dumm? Sind Rothaarige feurig, temperamentvoll und gefährlich? Wirken Schwarzhaarige melancholisch? Und wirken Brünette unauffällig, bodenständig und solide?

Obwohl es sich in vielen Fällen um voreilige Schlüsse und unhaltbare Annahmen handeln dürfte, ist doch davon auszugehen, dass unterschiedliche Haarfarben beim Betrachter unterschiedliche Eindrücke erwecken können.

Ich habe zu diesem Thema eine kurze Zusammenfassung einer psychologischen Diplomarbeit ins Netz gestellt. Und hier möchte ich die Befunde kurz wiedergeben (*** hier findet sich die vollständige Fassung).

Effekte der Haarfarbe

Es zeigte sich, dass fünf der sieben Faktoren durch die Haarfarbe beeinflusst wurden. Die Ausnahmen waren „Weiblichkeit/Attraktivität“ und „Gesundheit/Jugendlichkeit“. Das heißt insbesondere auch, dass blondes Haar in dieser Untersuchung nicht attraktiver, weiblicher und jugendlicher wirkte als die anderen Haarfarben.

In den Bereichen, in denen die Haarfarbe einen Effekt hatte, ergab sich Folgendes:
• Emotionale Labilität: Am labilsten wirkte blondes Haar, am stabilsten rotes. Dieser Unterschied ist statistisch signifikant. Braun und schwarz nehmen eine Mittelstellung ein, wobei sich diese weder signifikant von blond noch von rot unterschieden.
• Risikobereitschaft/Extraversion: Rotes Haar erzielte mit Abstand die höchsten Werte. Schwarzes Haar eindeutig die niedrigsten. Blond und Braun lagen in der Mitte.
• Soziale Verträglichkeit: Das exakte Spiegelbild zu Risikoberetischaft/Extraversion. Das heißt: Schwarzes Haar erschien mit Abstand am verträglichsten, rotes am unverträglichsten und blond und braun lagen gleichauf dazwischen.
• Berufserfolg: Schwarzes Haar schnitt wesentlich besser ab als blondes, braunes und rotes, die sich ihrerseits nicht voneinander unterschieden (dieser Effekt kann aber nicht uneingeschränkt über alle zehn Frauen verallgemeinert werden).
• Unstetigkeit: Hier erzielte blondes Haar die höchsten Werte (also: gesellig, aber ungenau), schwarzes die niedrigsten und braun und rot lagen dazwischen.

Effekte der Haarlänge

Die Variation der Haarlänge zeigte lediglich auf dem Faktor „Risikobereitschaft/Extraversion“ einen sogenannten Haupteffekt, wobei kürzere Haare höhere Bewertungen erhielten als lange. Es zeigten sich jedoch zahlreiche Interaktionseffekte zwischen Haarlänge und den beurteilten Individuen. Das bedeutet, dass sich die Haarlänge sehr unterschiedlich auswirken kann, je nachdem um welche konkrete Frau es sich handelt. Demnach lassen sich aus dieser Untersuchung keine pauschalen Aussagen über die Wirkung der Haarlänge ableiten.

Abschließende Bemerkungen

Es soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass diese Ergebnisse keinesfalls den Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben. Selbstverständlich können bei anderen zu beurteilenden Personen auch andere Ergebnisse auftreten. Insbesondere ist auch zu beachten, dass die Haarfarben und die Frisuren durch die Verwendung des Frisurenprogramms zum Teil recht unnatürlich erschienen.
Trotzdem ist festzuhalten, dass unterschiedliche Haarfarben (und Haarlängen) durchaus zu beträchtlich unterschiedlichen Eindrücken bei der Beurteilung fremder Personen führen können – genau dies sollte durch das Experiment aufgezeigt werden.

Alle Rechte beim Autor. Nachdruck und Vervielfältigung – auch auszugsweise – nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.

Weitere Informationen zum Thema und die volle Fassung »»» Haarfarben und Persönlichkeitseindruck

Alle Rechte beim Autor. Nachdruck und Vervielfältigung – auch auszugsweise – nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors

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Schlechter Journalismus

Am Beispiel von SPIEGEL ONLINE

Ob blond, ob schwarz, ob braun …
Das Thema „Haarfarben“ ist allzeit von großem Interesse. Und den Medien bietet dieses Thema eine unerschöpfliche Quelle, um ihre Klatsch- und Tratschspalten zu füllen. Oftmals wird dabei eine Menge Unsinn in die Welt gesetzt.

Dies habe ich mal am Beispiel des SPIEGEL-ONLINE-Berichts „Das neue Blond heißt Brünett“ dargestellt.

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Haarfarbe und Augenfarbe

Ein paar statistische Daten

Die Farbe des menschlichen Haares wird ebenso wie die Hautfarbe und die Augenfarbe durch die Art und Verteilung von Farbpigmenten bestimmt.

Dementsprend besteht unter anderem ein enger Zusammenhang zwischen Haarfarbe und Augenfarbe

Zu dieser Frage gibt es bemerkenswert wenige Statistiken (zumindest sind mir nur recht wenige bekannt).

Einige Aufschlüsse gibt eine außerordentlich umfangreiche online-Studie, bei der unter anderem mehr als 9.000 deutsche Männer und Frauen über ihre natürliche Haarfarbe und ihre Augenfarbe befragt wurden.

Ich habe an anderer Stelle einen Überblick über den Zusammenhang zwischen Haarfarben und Augenfarben in Deutschland ins Netz gestellt (da es sich um umfangreiche Tabellen handelt, können diese nicht in diesem Blog dargestellt werden).

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Blond, braun, schwarz, rot …
Häufigkeiten von Haarfarben

Ein paar statistische Daten

Wie viele Blondhaarige / Braunhaarige / Schwarzhaarige / Rothaarige gibt es eigentlich?

Zu dieser Frage gibt es bemerkenswert wenige Statistiken (zumindest sind mir nur recht wenige bekannt).

Einige Aufschlüsse gibt eine außerordentlich umfangreiche online-Studie, bei der unter anderem mehr als 9.000 deutsche Männer und Frauen über ihre natürliche Haarfarbe befragt wurden.

Ich habe an anderer Stelle einen Überblick über die Häufigkeit verschiedener Haarfarben in Deutschland ins Netz gestellt (da es sich um eine umfangreiche Tabelle handelt, kann diese nicht in diesem Blog dargestellt werden).

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